Über den Turmalin: „Edelstein des Regenbogens“

nennt ihn die bekannteste Mineralienzeitschrift „Lapis“ in ihrem Sonderheft „extraLapis No. 6“.
In der Tat, man kann die Augen schließen, sich eine Farbe vorstellen und es gibt sie im Spektrum der Turmalinfarben. Feinste Abstufungen und Übergänge, hunderte Grün- und Rottöne und immer alle Intensitätsstufen vom zartesten Farbhauch, der vom farblosen Turmalin (Achroit) kaum zu unterscheiden ist, bis zu einer Farbdichte, die von außen und selbst mit starken Durchlichtlampen zunächst nicht vom Schwarz zu unterscheiden ist. Noch enthält jedes Mineralienbuch den Hinweis auf Schörl, den schwarzen Turmalin. Doch spätestens seit den erfolgreichen Schleifversuchen von Tassilo Deyer und der fotographischen Dokumentation durch Dr. Paul Rustemeyer in: „Faszination Turmalin“ beim Spektrumverlag, ist klar, dass es keine schwarzen, sondern nur extrem farbdichte Turmaline gibt.
Mittlerweile gibt es mehrere Sammler und Schleifer, die systematisch sog. Schörle von Fundorten aus allen Kontinenten aufkaufen und Dünnschliffe anfertigen. Dabei werden zunächst Scheiben so dünn geschnitten, wie es technisch geht. Solche Scheiben von Schörlkristallen haben dann eine Stärke von z.B 1,5 – 2,0 mm. Sie sind immer noch undurchdringlich schwarz. Diese Scheiben werden dann auf Glas geklebt und mit dieser Verstärkung stetig dünner geschliffen, bis sich nur noch 1/10 oder 1/20 mm (oder weniger) an Turmalinsubstanz auf der Glasplatte befindet. Irgendwann zeigt sich bei der Durchleuchtungskontrolle Farbe, ausnahmslos immer Farbe. Die Farbtafel S 39 F 6 ist teilweise so ein Beispiel (s. dort)